Donnerstag, 9. März 2017

Tag 3 - Von Osnabrück nach Bochum (01. März)


Schon am Dienstag wurde mir klar, dass ich mit den Schmerzen im Bein nicht die ca. 120 Kilometer von Osnabrück nach Bochum hätte fahren können. Nachdem ich in dem Hostel mein Zimmer geräumt hatte, setzte ich mich also in die Küche, die ich ebenso wie den Gemeinschaftsraum weiterhin nutzen durfte und wollte eigentlich ein Bahnticket für mich und mein Fahrrad von Osnabrück nach Dortmund buchen. So hätte ich immerhin 20 km fahren können - mehr wollte ich wegen der Schmerzen auch nicht. Als problematisch stellte sich dann aber die Fahrradmitnahme heraus. Nach einem Anruf bei der Deutschen Bahn musste ich feststellen, dass für diese Strecke an diesem Tag die Fahrradmitnahme nicht mehr möglich war. So plante ich etwas um und musste doch um einiges früher los, um dann mit der Bahn nach Münster zu fahren. So sparte ich immerhin 60 km. Allerdings blieben noch über 70 Kilometer zu fahren. Davon war ich dann doch ziemlich genervt, dafür aber sehr froh im Gemeinschaftsraum eine Gitarre zu sehen, denn so konnte ich mich ein wenig beruhigen, bevor es zum Bahnhof ging.
Dort kam ich 20 Minuten bevor meine Bahn losfahren sollte an, habe gerade so noch ein Ticket bekommen und die Bahnfahrt dann auch genießen können.

Kaum in Münster angekommen, wurde meine Stimmung wieder schlechter, denn mein Handy funktionierte auf einmal nicht mehr so, wie es sollte. Ich kam nicht mehr ins Internet, die ALDI-Talk-App ließ sich nicht mehr öffnen und zwei Versuche meinen Vater anzurufen scheiterten, beim dritten jedoch erreichte ich ihn und er erklärte mir, in welche Richtung ich fahren sollte, allerdings habe ich einen sehr schlechten Orientierungssinn und so bin ich einige Zeit in die völlig falsche Richtung gefahren, bis das Internet wieder funktionierte und mich auf die richtigen Wege brachte. Dafür konnte ich so zum Glück einiges mehr von Münster sehen, eine Stadt, die wirklich unglaublich schön ist und noch dazu sehr fahrradfreundlich. Hier würde sich auch ein längerer Aufenthalt lohnen. 
Die weitere Fahrt an sich war dann doch eher unspektakulär. Ich hörte das Hörbuch von "Alice hinter den Spiegeln" (viele schöne Wortspiele, aber leider keine wirklich gute Story) und einige Lieder von BOSSE.

Was mir noch auffiel waren viele kleine Kästen bei Bauernhöfen, in denen die Bauern Hühnereier verkauften - man konnte sich die Eier einfach selbst nehmen und dafür das Geld in die daneben stehende Kasse stecken. Die Idee fand ich sehr nett, konnte diesen Service aber leider nicht nutzen, denn ich glaube nicht, dass die Eier den Transport überlebt hätten. Außerdem habe ich immer mehr Tankstellen gesehen. 

Kaum hatte ich mich nach über 75 Kilometern gefreut Bochum zu erreichen, musste ich erkennen, dass die Stadt wirklich hässlich ist. Sorry, Buchum, isso. Man hat das Gefühl, als wäre ein ganz trostloser, grauer Filter über die Stadt gelegt worden und wirklich gepflegt sahen die Wohngegenden auch nicht aus.
Dafür hatte ich mit Sven, auch einem Poetry Slammer (hier findet ihr einen seiner Auftritte), einen sehr netten Gastgeber.

Wir sprachen über "La La Land" und vor allen Dingen das Ende von "La La Land" und die Bildsprache von "La La Land" und die ganzen Metaphern in "La La Land" und die Musik in "La La Land" und waren uns in allem sehr einig. Als Lektüre zum Schlafengehen konnte ich ein paar Texte aus seinem Buch lesen, dass es seit kurzem zu kaufen gibt. Es heißt "Aufhause" und die Texte, die ich gelesen habe, sind genauso gut, wie das Cover aussieht!

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