Samstag, 18. März 2017

Tag 8 - Von Bad Hönningen nach Koblenz (06. März)

In Koblenz wohnt ein guter Freund meines Vaters aus Kindertagen und so war das nächste Ziel klar. Der Regen hatte noch immer nicht aufgehört, war sogar noch mehr geworden und so entschied ich, noch ein wenig im Zelt liegenzubleiben, schließlich musste ich nur 36 Kilometer fahren. Ich sah mir also die zweite Folge "Sneaky Pete" an und aß die restlichen zwei Brötchen, die meine Tante mir am Vortag mitgegeben hatte. Nach ein paar Stunden faulenzen, Sachen zusammenpacken und Podcast hören war der Regen nicht weniger geworden und so beschloss ich, schnell meine Sachen zu packen und mich auf den Weg zu machen. Das gestaltete sich wegen des Regens als eher schwierig, doch nach ein paar Minuten war alles auf dem Fahrrad verstaut und es konnte losgehen, in Richtung Koblenz.




Der Weg war nicht lang, mein Handy verriet mir, dass ich nach nur 36 Kilometern dort ankommen sollte, doch wegen des starken Regens plante ich zum Glück ein paar Extra-Minuten mehr ein. Die Google Maps-App ist grundsätzlich schon ganz gut, hat mich bisher auch immer irgendwie ans Ziel gebracht, allerdings über Wege, die ich im Nachhinein eher gemieden hätte. Da nehme ich doch lieber eine asphaltierte Straße, als einen schmalen Waldweg, der irgendwie auch sehr nach Privatgrundstück aussieht. Hab ich ja alles überstanden, alles gut, aber an diesem denkwürdigen Montag, den 06. März war die App wohl in einer sehr rebellischen Laune oder wollte mir einfach nur ein kleines Abenteuer bereiten. Ich fuhr also mit einem "Sherlock und Watson"-Hörspiel in den Ohren durch ein kleines Dörfchen, als die App mich wieder an den Rhein schickte. Schön, dachte ich und ahnte noch nicht, wie lang und wie uneben der schmale Weg noch werden sollte, der sich da vor mir auftat. Das Schild "Frei für Fußgänger und Radfahrer auf eigene Gefahr" hätte mich eigentlich aufhalten sollen, aber es regnete und wenn Google Maps den Weg kannte, konnte der ja nicht so schlimm sein...

Die ersten Meter waren noch okay, doch dann wurde der Weg so schmal, dass ich nicht mehr absteigen konnte, denn rechts von mir tat sich zwei Meter tiefer der Rhein auf und links neben mir war ein Fels, an den ich mich maximal anlehnen konnte. Dazu kam der Regen und mein sich auf dem unebenen Untergrund immer mehr bemerkbar machendes Gepäck. Hier ein Foto, das ich gemacht habe, als es noch möglich war abzusteigen. 

Danach war mir der Regen auch egal, Hauptsache, ich hatte eine befestigte Straße unter den Reifen und einen Weg, der zwei Meter breit war. Doch die App hatte wohl einen Clown gefrühstückt oder spontane Mordgedanken bekommen, wollte sie mich nun durch Leitplanken und über Autobahnen führen. Normalerweise nehme ich es gerne mit einer Leitplanke auf, aber in diesem Fall entschied ich mich dann doch für ein paar Meter mehr zu fahren und die damit verbundene Sicherheit. 
Den Regen begann ich schon zu ignorieren, doch schön war die Aussicht auf den grauen Himmel wirklich nicht, bis ich mit diesem Anblick auf einer Brücke, die über den Rhein führt, belohnt wurde:
Bei Arndt und Familie angekommen, bekam ich ein eigenes Zimmer, das sonst auch als Heimkino dient (das habe ich natürlich ausgenutzt) und eine kleine Besichtigung des neuen Hauses. Dann gab es selbstgemachte Pizza und später ein sehr nettes Gespräch bei einem kühlen Bier.

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