Donnerstag, 6. April 2017

Tag 17 - Von Bayreuth nach Plößberg (15. März)



Nach dem Frühstück verbrachte ich noch relativ viel Zeit damit zu überlegen, wohin es für mich gehen sollte, dann über Couchsurfing und Warmshowers hatte ich keine Übernachtungsmöglichkeit zwischen Bayreuth und Pilsen, meinem nächsten großen Ziel entdeckt. Ursprünglich hatte ich überlegt von Bamberg nach Prag mit dem Bus zu fahren, doch mein Papa hat mich zu Recht noch einmal darauf hingewiesen, dass das die erste überquerte Landesgrenze sein würde. Hätte ich diese mit dem Bus passiert, hätte ich mich im Nachhinein doch sehr geärgert. So entschied ich mich nun bis nach Prag zu fahren, von dort dann aber mit dem Bus nach Wien. Schließlich möchte ich viele Länder sehen, muss aber auch daran denken, dass ich am 20. Mai in London bin. Nach einigem Überlegen suchte ich mir dann einen Campingplatz, der ein paar Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt liegt. 


Im Nachhinein war diese Fahrt eine der unspektakulärsten überhaupt. Also lest weiter!

Nach einigen gefahrenen Metern, zog ich mich wieder um und ließ die mich bei der Sonne zu sehr wärmende lange Unterhose sowie das Nike-Shirt in einer Satteltasche.



Die Landschaft, die dann folgte, konnte mich nun auch nicht mehr so begeistern, wie der Tage vorher. Die Sonne war zwar immer noch unglaublich schön und ich hörte eine Folge "Fest und Flauschig" mit Jan Böhmermann, Olli Schulz und als Gast Ralph Ruthe, aber die Landschaft hatte ich eben schon die Tage vorher gesehen. Berge. Bäume. Felder. 

Da es da also nicht viel Neues zu berichten gibt, möchte ich diesen Platz für eine wissenschaftliche Entdeckung meinerseits nutzen, die hoffentlich irgendwann nach mir benannt wird. Es geht um Kuhscheiße. Als ich früher Urlaub auf dem Bauernhof gemacht habe, roch es da nach Kuhscheiße und Heu. Das habe ich damals einfach so hingenommen. Ist ja auch logisch: da liegt Heu rum, also riecht es nach Heu. Kühe haben kein Klo, also riecht es nach Kuhscheiße. 



Doch nun, da ich diesen Geruch lange nicht mehr so oft gerochen habe, riecht es nicht mehr nach Kuhscheiße und Heu, sondern nach Kindheitserinnerungen. Es riecht nach den ersten Urlauben. Nach Föhr mit Oma und Opa. Nach Strand, nach Freiheit, nach unbeschwerter Kindheit,  während der man nur Kind sein musste. Nach der ersten Kindheitsurlaubsliebe und Urlaubsfreundschaften. Nach Spaß und die Welt durch Kindheitsaugen sehen. Es riecht nach Sand aus den Schuhen schütten und um ein zweites Eis betteln.Doch irgendwann ist der Punkt gekommen, da hat man alle Kindheitserinnerungen durchgespielt und es riecht wieder einfach nach Kuhscheiße und Heu. Die Hoffnung aber bleibt, dass sie irgendwann nach Fahrradfahren, neue Leute kennen lernen, Freiheit, Fahrtwind, Selbstfindungsphasen und noch so einigem mehr riecht.


So viel dazu. Wie komme ich jetzt von Scheiße zu Aldi Talk? Wenn ihr euch das folgende durchlest, könnt ihr euch ne gute Überleitung selber basteln: Mein Datenvolumen war alle. Und zwar einen Tag bevor ich mir für das EU-Ausland neues kaufen wollte. Nach einigem Überlegen entschied ich mich dann für 5 €, was ziemlich viel Geld für so einen kleinen Mann, wie mich ist, neues zu kaufen. das versuchte ich dann über die App, doch ich versuchte es drei Mal und jedes mal kam wieder eine Fehlermeldung. Bis ich dann gesehen habe, dass es wohl doch geklappt hatte und zwar ganze drei Mal. Ich hatte mir also für 15 € Datenvolumen gekauft, obwohl jedes Mal angezeigt wurde, ich solle es später noch einmal versuchen. Also rief ich bei ALDI-Talk an und wurde von einem Mitarbeiter zum anderen gestellt und musste mehrfach neu anrufen, bis ich dann nach 20 Minuten wenigstens die 10 € wieder gutgeschrieben bekommen habe, nicht aber das Geld für die ganzen Anrufe. Grrrrr....




Dafür hatte ich wieder einmal eine sehr nette Begegnung, als ich nämlich irgendwann eine Pause machte, ging das wohl ungewöhnlichste Paar, das ich je gesheen habe an mir vorbei. Ein älterer Herr und eine osteuropäische, deutlich jüngere Frau. Sie fragten mich zu meiner Reise aus und die Frau kommentierte das durchgängig mit "Geil! Geil! Geil" Geeeeeiiiiiil!!!!!". Als das strange Pärchen irgendwann weiterging, dachte ich mir auch nur noch: "Geil". 


Abends kam ich dann bei dem Campingplatz an. Für 8 € bekam ich einen Zeltplatz und eine Duschmarke geschenkt. Ich kaufte mir dort ein Paket Nudeln, weil ich endlich meinen Campingkocher ausprobieren wollte und nachdem ich mein Zelt nun deutlich schneller und routinierter aufgebaut hatte, versuchte ich das Wasser zu erhitzen. Long storie short: Das Ganze hat über 40 Minuten gedauert, währenddessen habe ich noch mit meiner Familie telefoniert, ein Zimmer in Pilsen gebucht, das meine Eltern netterweise für mich herausgesucht hatten und einen Teil einer Serie geguckt. Irgendwann kochte das Wasser dann tatsächlich, aber die Nudeln mussten dann auch noch einmal doppelt so lange, wie angegeben kochen, bis sie essbar waren. Dafür haben die dann sehr lecker geschmeckt und mich sowie das Zelt etwas aufgewärmt. 

                                                                                 

Die Nacht aber war wirklich nicht toll. Der Boden hart und die Nase eiskalt, den Rest konnte ich aber ganz gut aufwärmen und wenigstens regnete es nicht. Viel geschlafen habe ich aber auch in dieser Nacht nicht.  
   

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