Donnerstag, 20. April 2017

Tag 30 - Von Catez ob Savi nach Ljubljana (28. März)

Das Bett war so weich und schön, dass ich direkt etwas verschlief, obwohl ich eigentlich vorhatte früh loszufahren, denn es sollte einen relativ weiten Weg nach Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens gehen, ein Weg, der noch dazu sehr hügelig war. Slowenien war nun schon das siebte Land, durch das ich fuhr und so langsam hatte ich das Gefühl "Stadt, Land, Fluss" im Real Life durchgespielt zu haben. Den Namen Ljubljana konnte ich bis vor kurzem noch nicht einmal aussprechen und nun würde ich bald mit dem Fahrrad in die Stadt fahren. Doch bis dahin war noch ein weiter Weg.
 
Der Morgen war unglaublich schön, die ersten Sonnenstrahlen tasteten über die Berge, alles war ruhig und in der Ferne konnte ich Zagreb sehen. Obwohl das Sonnenlicht sehr warm aussah, war es tatsächlich eher kalt. 
 
Dafür war der Anfang zumindestens gut zu fahren, denn zunächst ging es viel bergab und der Weg darauf war sehr flach. Dabei hörte ich das "Mulan"-Hörspiel, das auf jeden Fall Lust auf den Film machte. 
In einem Supermarkt kaufte ich sehr günstig etwas zu Essen ein und die Kassiererin fragte mich sehr nett, woher ich denn komme und wohin es als nächstes gehen würde. 
 
Doch nicht nur die Menschen hier waren unfassbar nett, sondern die Natur auch atemberaubend schön. Die bergige Landschaft und die vielen Flüssen ließen mich immer wieder staunen, gerade weil ich mit Slowenien vorher so gar nichts verbunden hatte. 
Nun ging es ordentlich bergauf, dafür war die Aussicht danach umso schöner. Außerdem fand ich langsam Gefallen an Strecken, die es bergauf ging, denn wenn man diese Herausforderung gemeistert hatte, fühlte man sich danach direkt ein bisschen stärker und meistens ging es auch wieder bergab. 
 
Ich sah ein paar Eidechsen, die mich an Italien während der Klassenfahrt vor ein paar Jahren erinnerten und viele Falken, die majestätisch über den Bergen flogen. Dann ging es durch die wohl ärmste Gegend, durch die ich während der Reise gefahren bin. Die Menschen lebten dort in kaputten Wohnwagen, jedenfalls sahen sie nicht funktionstüchtig aus. Danach wollte ich wieder eine Pause machen, doch es gab natürlich wieder keine Bänke. Mann, Mann, Mann...Dafür machte ich meine Pause auf einer Brücke und ließ meine Beine über einem Bach baumeln.
 
Gestärkt ging es dann wieder viel bergauf. Hechelnd fuhr ich eine Straße hoch, als mich eine Frau, die vor ihrem Haus stand fragte, ob ich etwas zu trinken haben wolle. Sie verschwand mit meiner Trinkflasche in ihrem Haus und kam mit einer befüllten wieder zurück. Sie konnte zwar nicht gut Englisch, aber trotzdem konnten wir uns einigermaßen gut über meine Reise unterhalten - eine Begegnung, an die ich immer wieder zurückdenken muss. 
 
Neben der unberührten Natur zeichnet sich Slowenien auch durch viele moderne und neu gebaute Gebäude aus. In den letzten sechs Jahren hat sich Slowenien wohl sehr verändert, von der Raupe zum Schmetterling sozusagen. Noch sind die Preise dort auch sehr günstig, doch so langsam ändert sich das, also schnell ab nach Slowenien! Ich jedenfalls freute mich über diese wunderbare Entdeckung.
Als ich bei meiner Unterkunft in Ljubljana endlich ankam war ich völlig erschöpft und wollte mich ausruhen, doch ich würde wieder weggeschickt, da das Zimmer noch nicht fertig war. Dafür empfahl mir der Eigentümer eine gute Pizzeria, zu der ich gehen sollte. Da das ja auch eine Art von Erhohlung war, kam ich seiner Empfehlung nach. Die Pizza schmeckte gut, dass zu der aber Ketchup gereicht wurde, spricht wohl nicht für das Restaurant. Der Pizza-Experte hat gesprochen.
 
Bei Hofer (Aldi) kaufte ich etwas zu Essen ein und sah mir dann abends, nachdem ich mir den Luxus der Badewanne gegönnt hatte, "Duell um die Geld" an. Vorher telefonierte ich noch mit Bettina und Branka vom THEater, bei dem ich im letzten Jahr Peter Pan spielen durfte.

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