Sonntag, 23. April 2017

Tag 49 - Von Genua nach Diano Marina (16. April)

Nach dem freien Tag, den ich hauptsächlich für meinen Blog genutzt hatte, hatte ich nun eine Strecke von 116 Kilometern vor mir, doch die Aussicht auf nonstop Mittelmeer war auch sehr verlockend. So ging ich gut gelaunt noch ein letztes Mal zum tollen Frühstücksbüffet und war dort nun einer der ersten, sodass ich mir einen guten Platz sichern konnte. 
 
Mein Fahrrad bepackte ich dann im Hotelfoyer, was etwas unangenehm war, da es mit seinen dreckigen Taschen so gar nicht an das feine Ambiente des Hotels passte.
 
Ich fuhr noch ein wenig durch Genua, doch musste wieder feststellen, dass die Stadt an sich wirklich nicht besonders schön ist. Dafür war der Soundtrack des Films "Swiss Army Man" umso besser. Den Film hatte ich am Tag zuvor gesehen und war besonders von der Musik begeistert gewesen, die perfekt zu meinem Abenteuer passte. Motiviert davon fuhr ich mit gutem Tempo weiter und genoss die schöne Sicht aufs Mittelmeer, denn die Straße war keine 10 Meter vom Starnd entfernt. 
 
Gleichzeitig hielt ich es aber auch für ein bisschen kontraproduktiv eine laute Straße direkt neben einem Strand zu bauen, der ja eigentlich zur Erhohlung gedacht ist...
Egal, wo ich hinsah, es war immer mindestens eine Palme zu sehen, meistens sogar einige mehr. Es fehlten eigentlich nur noch Menschen mit Hawaiiketten. 
 
Die Fahrradwege musste ich mir mit Fußgängern und anderen langsameren und schnelleren Radfahrern teilen. Es war zwar schön in Gesellschaft zu fahren und hin und wieder auch mal beeindruckte Blicke, eine Lächeln oder ein Anfeuern zu hören, aber gleichzeitig war es auch wie ein Parkour mit lebendigen Hindernissen. 
Alles sah hier aus, wie aus einem Urlaubsprospekt und wenn man nur ein paar Höhenmeter hinter sich hatte, würde man direkt mit einer noch besseren Aussicht auf das blaue Wasser belohnt. Und irgendwie war es ein ganz seltsames Gefühl zu wissen, dass zwischen mir und Afrika nur dieses Meer ist, das da ruhig vor sich hin schwappt.
 
Ein großer Antrieb waren die vielen Menschen, die mir einen Daumen hoch zeigten oder mich mit Peace-Zeichen grüßten. 
Im Hotel angekommen, fand der Rezeptionist erst meinen Namen nicht, doch ein paar wenige Minuten später hatte ich dann doch ein Zimmer und unterhielt mich unten im Eingangsbereich des Hotels mit einem Mitarbeiter, der lange Zeit in Deutschland gelebt hatte. Wir sprachen darüber, dass sich Nord- und Süddeutschland doch mehr ähneln, als man glaubt und über die vielen schönen Ecken meines Heimatlandes.
Eigentlich wollte ich noch im Mittelmeer schwimmen gehen, schließlich hatte ich mir ja am Gardasee eine Badehose gekauft, die benutzt werden wollte, doch es wurde draußen langsam kalt, sodass ich mich doch nur dazu entschied im Pool des Hotels zu schwimmen. 
 
Als ich den Rezeptionisten fragte, ob der Pool schon offen war, lachte er laut auf und bejate meine Frage, sagte aber auch, dass es noch viel zu kalt sei. Tatsächlich war ich nach dem Eisbad sehr wach, freute mich aber meine Badehose eingeweiht zu haben.
Da es Ostersonntag war, musste ich ja noch Ostereier suchen. Die Gültzaus hatten mir welche von meinen Eltern mitgebracht, die ich nun in meinem Hotelzimmer mit geschlossenen Augen warf und danach erfolgreich wieder zusammensuchte.

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