Montag, 15. Mai 2017

Tag 67 - In München (04. Mai)

In Bussen kann ich ziemlich schlecht schlafen und wenn ich es dann doch irgendwie schaffe, dann wache ich mit schmerzenden Beinen auf, weil die für einen Sitzplatz im Bus einfach zu lang sind, habe Mundgeruch und fühle mich noch müder, als wenn ich die Nacht einfach durchgemacht hätte. So hatte ich beschlossen die Busfahrt mit dem Angucken von YouTube Videos zu verbringen, doch leider verfügte der Bus von "Helmuts Reisen" über kein WLAN. Als 19jähriger Internetjunkie wusste ich dann gar nichts mit meiner Zeit anzufangen. Also hörte ich sehr leise Musik, weil meine Kopfhörer ein bisschen kaputt sind und aß etwas. Und dann bin ich doch noch so drei Stunden eingeschlafen.
 
Nach der anstrengenden Busfahrt war ich dann sehr froh endlich in München angekommen zu sein. Doch bevor ich dort zu meiner Übernachtungsmöglichkeit konnte, hatte ich noch etwas Zeit rumzukriegen. Ich fuhr mit dem Fahrrad ein wenig durch München, suchte mir einen netten Park und setzte mich dort auf eine Bank. Ich aß "Frühstück" oder mein zweites Abendessen, wie es sich für mich nach dem wenigen Schlaf anfühlte. Dabei hörte ich einen Podcast und wurde von zwei Geschäftsmännern angesprochen, die anscheinend in ihrer Pause durch den Park spazierten. Sie zeigten sich sehr interessiert und der eine erzählte mir, dass er auch ein Fahrrad von VSF, wie ich hat und wie zufrieden er damit sei. 
 
Einfach, weil es so viel günstiger, als in Genf war, aß ich Mittag bei Vapiano, machte mir dabei aber die ganze Zeit Sorgen, um das Gepäck an meinem Fahrrad, dass ich nicht so richtig sichern konnte. 
Beim Essen ist mir dann so richtig aufgefallen, wie sehr ich mich freute wieder in Deutschland zu sein. Einfach, weil man alle Menschen um einen herum versteht. In Ländern, in denen weder Englisch noch Deutsch gesprochen wird, fühlt man sich schnell als Außenseiter, als würde man nicht wirklich dazugehören. 
 
Mitten in München sah ich noch einige Surfer, die mitten in einem Fluss abwechselnd auf einer "Welle" surften. Das ganze sah so cool aus, dass es mich wunderte, wie die Surfer dabei einen Gesichtsausdruck draufhatten, als würde ihnen das Surfen so gar keinen Spaß machen. Sie redeten auch nicht untereinander, sondern surften ein wenig, fielen ins Wasser, schwammen zurück an Land und stellten sich dann wieder an.
 
Bei leichtem Regen ging es dann etwa 15 km östlich von München zu meiner Übernachtungsmöglichkeit für die nächsten beiden Nächte. Ich konnte bei Frank (dem Bruder von Arndt, bei dem ich in Koblenz übernachtet hatte und Kerstin, bei der ich in Mainz übernachtet hatte) und seiner Frau Steffi übernachten, die mit ihren beiden Kindern in der Nähe von München leben. Ich wurde von Ben, dem Sohn begrüßt, der mir mein Zimmer zeigte, das genau wie bei Arndt über ein Heimkino verfügte. Außerdem hatte ich mein eigenes Bad. Neben dem tollen Zimmer habe ich mich besonders über die Gastfreundschaft der gesamten Familie gefreut. Hier konnte ich mich wirklich wie zu Hause fühlen. 

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