Dienstag, 30. Mai 2017

Tag 71-75 - In Wertach (08.-12. Mai)

Nach über zwei Monaten auf dem Fahrrad ohne längere Pausen, hatte ich mich dazu entschieden in Wertach im Allgäu fünf Tage Urlaub zu machen. Hinzu kam, dass mein Fahrrad repariert werden musste - ein perfekter Zeitpunkt also für ein paar freie Tage. In Wertach war ich vor vier Jahren bereits mit meiner Familie, sodass ich den Ort immerhin ein wenig kannte. Dort bin ich im Ferienhaus Guckler untergekommen und hatte dort im Zimmer auch eine Kochnische. Leider funktionierte das WLAN nur im Badezimmer und in der Küchenzeile ganz nah an der Wand. YouTube-Videos konnte ich also nur beim Kochen oder auf Toilette angucken. Ich räumte mein iPad etwas auf und konnte so ein paar Serienfolgen runterladen, um sie mir auch am Schreibtisch oder im Bett anzusehen.

Montag, der 08. Mai

Diesen Tag nutzte ich zunächst, um mein Fahrrad in die nächste Werkstatt zu bringen. Dort sagte man mir, dass die Reparatur wahrscheinlich um die 165€ kosten würde, also deutlich günstiger, als in München. Ich wusste mein Rad in guten Händen und freute mich schon darauf es in wenigen Tagen wieder abzuholen. 
 
Danach ging ich für die gesamte Woche einkaufen. Neben Cornflakes, Gemüse, Süßigkeiten kaufte ich auch einige Zutaten für Kaiserschmarrn, denn ich vermisste das Kochen und wollte die Küchenzeile ausnutzen. Den Großeinkaufen verfrachtete ich in zwei Taschen und schleppte diese dann den kurzen Weg in meine Ferienwohnung. Da es ununterbrochen regnete, machte ich Kaiserschmarrn und sah mir einige Folgen vom "Tatortreiniger" (ich bin ein großer Fan geworden) und "American God" an.
 

Dienstag, der 09. Mai

Wieder regnete es ziemlich und noch dazu verschlief ich etwas. Schnell machte ich mich auf zum Fahrradladen, um den aktuellen Stand der Reparatur zu erfragen. Dort gab es leider schlechte Nachrichten: Die mittlere Rizzel, die ausgetauscht werden musste, war einzeln nicht mehr vor Juni zu haben und deshalb wurden alle ausgetauscht. So stieg der Preis auf 275€, ein Preis, der dafür und für die Arbeitszeit sehr günstig ist, für mich aber eben ziemlich teuer war. Zum Glück habe ich von meinen Eltern da Unterstützung bekommen. 
 

Mittwoch, der 10. Mai

Ich nutzte das nun endlich gute Wetter aus und ging zum ersten Mal seit Venedig wieder eine Runde Laufen. Die Fahrradschuhe waren dafür zwar nicht optimal, aber die Aussicht auf die Berge war einfach fantastisch. Ich lief um den ganzen Grüntensee eine Strecke von insgesamt über 13 km, war mit meiner Zeit aber sehr unzufrieden. 
 
Gerade bei dem Gedanken, dass mein Papa mich für Ende Juni in Hamburg für einen Halbmarathon angemeldet hatte. Den vierten Platz in meiner Altersklasse (von fünf Teilnehmern) vom Vorjahr möchte ich schließlich verteidigen. Bei der Hälfte der Strecke machte ich bei einem Kletterpark noch eine Pause. 
 
Vor vier Jahren war ich dort mit meiner Familie und es war seltsam nach all den Jahren wieder an den Ort zurück zu kehren. Bei der Slackline-Anlage legte ich eine kleine Balancier Session ein und lief dann zurück. 
Zurück in der Ferienwohnung machte ich mir ein Rührei und sah weitere Folgen des Tatort-Reinigers. 
 

Donnerstag, der 11. Mai

Endlich hatte ich mein Fahrrad wieder. Ich hatte das Gefühl direkt einige km/h schneller fahren zu können und nutzte das gute Wetter, um mit dem Rad wieder zur Slackline-Anlage zu fahren. Dort hörte ich ein paar Podcasts, während ich über eine Stunde lang von einer Seite zur anderen balancierte. Doch leider wurde das Wetter schlechter und es begann zu regnen. Eigentlich hatte ich noch geplant eine Alm zu besuchen, doch wegen des Wetters verschob ich das auf den nächsten Tag. Dafür kümmerte ich mich im Trockenen um meine Weiterfahrt.
 

Freitag, der 12. Mai

Diesen Tag nutzte ich, um einige Blogeinträge zu schreiben, aufzuräumen und Zimmer für die nächsten beiden Nächte zu buchen. Da ich bei dem Urlaub in Wertach mit meiner Familie vor vier Jahren am letzten Tag die "Alpe Sorg 1" besucht hatte, nahm ich mir das für meinen letzten Tag auch vor. Mit dem Fahrrad fuhr ich bei leichtem Regen den schönen Weg hoch und fand eine sehr verlassen wirkende Hütte vor. 
 
Als ich den Gaststätte betrat, war alles leer, lediglich aus der Küche hörte ich zwei sich unterhaltende Männer. Ich wollte nicht laut "Hallo" rufen, aber auch nicht an der Küchentür anklopfen, also betrat ich den Raum noch einmal etwas lauter, in der Hoffnung gehört zu werden, doch das war leider nicht der Fall. Also studierte ich die Speisekarte sehr ausgiebig, bis der Wirt kam und mir verriet, dass sie noch gar kein Essen da haben würden, dafür aber etwas zu trinken. 
 
Ich bestellte ein Amldudler und saß dann ganz alleine an einem der Tische, als der Wirt wieder reinkam und mich zu sich und seinem Freund in die Küche bat. Dort wechselte das Gespräch zwischen Fragen an mich über meine Reise zu einem nicht verständlichen Gespräch der beiden auf Bayrisch über eine Frau. Außerdem fragte mich der Wirt, ob ich nicht vor drei/vier Jahren mit meinen Eltern schon einmal da gewesen wäre. Entweder sagt er das zu jedem Gast oder ich muss ziemlich auffällig gewesen sein. Irgendwie gefreut hat es mich auf jeden Fall trotzdem. Das Almdudler musste ich nicht bezahlen und so fuhr ich glücklich über diese nette Begegnung zurück in die Ferienwohnung.

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