Montag, 12. Juni 2017

Tag 76 - Von Wertach nach Memmingen (13. Mai)

Nach den fünf freien Tagen in Wertach war ich total im Urlaubsmodus und meine Lust wieder aufs Fahrrad zu steigen hielt sich in Grenzen. Diese Bequemlichkeit habe ich doch sehr genossen. Doch eines der größten Highlights stand noch an und war nun nicht einmal mehr eine Woche entfernt - London. So freute ich mich auch auf die nächsten Tage, da sie die Distanz zwischen mir und dieser fantastischen Stadt verkürzten.
 
Der Start wurde mir dann auch direkt vermiest - ich trat aus der Tür und es begann direkt zu regnen. Auf der anderen Seite war ich auch ganz gut gelaunt, da mein Fahrrad nun wieder heil war und ich mir keine Sorgen machen musste, als es zu Beginn steil bergauf ging und ich mit vollster Kraft in die Pedale treten musste. Schnell hörte es dann auch auf zu regnen und unter der strahlenden Sonne kämpfte ich mich Meter für Meter nach oben immer unter der Beobachtung von einigen Kühen, die unbeeindruckt auf den Feldern neben meinem Weg grasten. Zur Aufmunterung hörte ich eine neue Folge "Gute Arbeit Impro" und so konnte ich den schwierigsten Teil des Weges nach Memmingen gut hinter mich bringen. Außerdem hatte ich danach einen der unglaublichsten Ausblicke während der ganzen Reise. Links neben mir lagen die Alpen - Berg an Berg bis ich keinen mehr sehen konnte. Rechts neben mir lag der eher flache Rest von Deutschland. Bis auf das Mittelmeer konnte ich noch nie so weit sehen. Es reihten sich Dorf an Dorf und Hügel an Hügel, der immer weniger wurden, je weiter man sah. Und ganz hinten, ganz klein konnte ich die Elbphilharmonie in Hamburg sehen...na ja, gut das war gelogen, aber ich konnte wirklich ziemlich weit sehen.
 
Außerdem ging es nun endlich wieder bergab und zwar eine sehr lange Strecke mit ordentlich Karacho. Ich genoss den Fahrtwind und freute mich noch viel mehr über einen Blick auf mein Handy - der schlimmste Teil war schon geschafft und ich hatte bereits einige Kilometer hinter mich gebracht, obwohl es mir so vorkam, als wäre ich gerade erst wieder gestartet. 
 
Bei der Fahrt runter sah ich ein Ortsschild mit dem Namen "Morgen". Das fand dich irgendwie ziemlich witzig und fotografierte es deshalb:
 
Hier deshalb nun ein paar Witzvorschläge dazu. Weitere erwarte ich zahlreich in den Kommentaren!

1. Dem Bürgermeister darf auch keiner sagen: "Du musst im Hier und Jetzt leben, kümmere dich nicht um Morgen!"
2. Wie heißt die berühmteste Person aus der Gegend? Morgen Freeman.
3. Irgendwas mit Morgähn, ach, mir fällt doch auch nichts mehr ein...

Ich fuhr weiter und stieß auf eine großräumig abgesperrte Baustelle. Ein großes Hinweisschild machte mich darauf aufmerksam, dass es hier auf gar keinen Fall erlaubt war durchzufahren. Gerade suchte ich auf meinem Handy nach einer guten Alternativroute, die es nicht wirklich gab, als ein Fahrradfahrer, der direkt von der Baustelle kam an mir vorbeifuhr. Er sah sehr lebendig aus und es war Samstag, also arbeitete dort keiner und so fuhr auch ich den doch ziemlich langen Weg entlang, der eben doch mehr Baustelle, als Weg war.
 
Ich kam gut voran, freute mich über das schöne Wetter und sah ein paar Meter von mir entfernt auch noch ein Reh. Insgesamt habe ich wirklich viele Tiere auf der Reise gesehen und mich immer wieder darüber gefreut diese in freier Wildbahn zu sehen. Neben dem Reh hatte ich an diesem Tag auch noch einen Fuchs gesehen, der so schnell über den Weg gehuscht war, dass ich leider kein Beweisfoto von dem Fuchs machen konnte, aber ich hab ihn wirklich gesehen! Versprochen!
 
Ich machte noch eine Pause, hörte einen Podcast, aß etwas und freute mich über den schönen Neustart meiner Reise. Das Hotel war auch sehr schnell gefunden und so saß ich Abends auf dem Bett und sah den ESC im Fernsehen, machte den allerdings schnell wieder aus, weil sich überraschenderweise herausstellte, dass der kleinste gemeinsame Nenner des europäischen Musikgeschmacks irgendwie nicht so dolle ist...

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