Dienstag, 13. Juni 2017

Tag 79-81 - In Kornwestheim (16.-18. Mai)

Dienstag, der 16. Mai

Ich hatte mir vorgenommen nach dem anstrengenden Tag mal richtig schön auszuschlafen. Dabei hatte ich so ungefähr an 09 Uhr gedacht. Na ja...es wurden ein paar Stunden mehr. Für den Tag hatte ich mir vorgenommen nach Stuttgart zu fahren, weil ich noch ein paar Dinge zu erledigen hatte. Nach einem leckeren Frühstück zur Mittagszeit schnappte ich mir mein Fahrrad und fuhr nach Stuttgart. Dabei fand ich besonders einen großen Park besonders schön, von dem aus man eine tolle Aussicht auf diese ebenso wunderschöne Stadt hatte. 
 
Zunächst ging es für mich zum Hosenkauf, denn meine Jeanshose, die ich bei "Schulz und Böhmermann" anhatte, hatte ich aus Platzspargründen in Köln gelassen. Mit kurzer Hose, Jogginghose oder der wasserabweisenden Radhose wollte ich nicht ins Theaterstück, also musste eine neue Hose her und ich hasse es Klamotten einzukaufen, also wollte ich diese Hölle auf Erden so schnell es ging hinter mich bringen. Ich wollte eine Hose unter 100€ und ohne diese modernen Löcher - da war schon mal der Großteil raus. Hinzu kommt, dass es meine Größe nicht so oft gibt. Verzweifelt sah ich mich dort also um, sodass eine Mitarbeitern mich fast schon mitleidig fragte, ob sie mir denn nicht helfen könne. Als ich diese Tortur erfolgreich hinter mich gebracht hatte, wollte ich Geld wechseln, denn ich hatte keine Lust in London nach einer Wechselstube zu suchen (was sich in London später als idiotisch herausstellte). Doch wurde ich in der Bank leider enttäuscht, denn Pfund hatten sie gar nicht da. Also musste ich zu einer Wechselbank im Hauptbahnhof gehen. Dort hat das Ganze natürlich etwas mehr gekostet, als ich es mir gewünscht hätte, so würde ich in London aber keinen Stress haben. Danach belohnte ich mich mit einer Pizza bei Vapiano.
 
Doch mein Programm für den Tag war noch lange nicht beendet, denn ich musste noch neue Kopfhörer kaufen, weil die zwei, die ich auf die Reise mitgenommen habe nicht überlebt hatten. Ich war etwas skeptisch, ob es die 35€ wirklich wert waren, aber, als ich das erste Lied mit den neuen Kopfhörern hörte, musste ich fast weinen, so toll war die Klangqualität. Weiter ging es dann in eine Buchhandlung, in der ich etwas stöberte, bis ich wieder zurück nach Kornwestheim fuhr. 
 
Mittwoch, der 17. Mai

Stellt euch mal Latein-Unterricht vor. Auf halber Geschwindigkeit. 10 Stunden lang. In etwa so langweilig war dieser Tag. Ich habe ausgeschlafen, gefrühstückt und dann Serien geguckt und gelesen. Man muss ja nicht jeden Tag von einer europäischen Großstadt in die nächste fahren...

Donnerstag, der 18. Mai

Ich wachte mit dem Wissen auf, dass ich am Abend in London einschlafen würde und das ist der wohl tollste Gedanke, den es überhaupt gibt. Doch zuvor hieß es erst einmal planen. Wie komme ich vom Flughafen ins etwa fünf Kilometer entfernte Hotel, wie vom Hotel in Gatwick nach London und wieder zurück und wie komme ich erst einmal von Kornwestheim zum Flughafen Stuttgart? Vorher ging es ans Sachenpacken. Was muss unbedingt mit, was darf ich überhaupt mitnehmen (T-Shirt: okay; großes Messer: eher nicht) und wie groß darf mein "Koffer" sein. Letztendlich entschied ich mich für eine kleine Fahrradtasche und nahm noch den Turnbeutel aus Venedig für Tagesausflüge mit. Ingeborg fuhr mich noch bis zum Bahnhof von Kornwestheim und von dort aus fuhr ich ohne Probleme mit der Bahn zum Flughafen. Dort kam ich deutlich zu früh an und war irgendwie (wie auch schon den ganzen Tag über) total aufgeregt, was mich ziemlich wunderte, schließlich hatte ich gar keine Flugangst. Um mich etwas zu entspannen, ging ich zu Burger King und aß und trank dort noch etwas. 
 
Innerhalb von fünf Minuten kam ich dann durch die Sicherheitskontrolle und musste danach wieder warten. Auf meinem iPad sah ich mir eine Folge vom "Tatortreiniger" an, die ich mir vorher runtergeladen hatte und unterhielt mich noch etwas mit anderen Passagieren. Der Flug hatte etwa eine halbe Stunde Verspätung, doch das Warten machte mir nichts mehr aus. Dadurch, dass der Flieger nun aber später startete, war es zu dunkel geworden, als dass man draußen etwas hätte sehen können. Kurze Zeit später waren wir dann alle im Flieger, es folgten die üblichen Sicherheitshinweise und wir flogen los. Und in dem Moment, in der Flieger den deutschen Boden verließ, war ich komplett entspannt und wusste, warum ich vorher so aufgeregt gewesen war: In meinem Leben bin ich noch nie alleine geflogen und nun war das erste Mal, dass ich durch die Sicherheitskontrolle und das richtige Gate finden musste. Im Nachhinein war das gar kein Problem, aber offensichtlich hat mir das unterbewusst doch ziemliche Sorgen bereitet. 
Aus dem kleinen Fenster konnte ich die Lichter der Großstädte sehen und das war schon ziemlich schön. So konnte ich darüber hinwegsehen, dass man sonst den Großteil des Fluges über nichts sah, außer die Schwärze der Nacht. 
 
In London Gatwick angekommen regnete es natürlich, wie sich das für London gehört. Kaum stand der Flieger still, standen alle Passagiere auf, doch wir mussten noch auf die Passagierbrücke warten. Nach einer halben Stunde sagte man uns, dass diese einen Defekt hätte und wir über eine Treppe aus dem Flugzeug kommen sollten. 
 
Ich kam ohne Probleme aus dem Flughafen, hatte dann aber Probleme die nächste Busstation zu finden, die etwa einen Kilometer vom Flughafen entfernt war. Erschwerend kam dazu, dass es außerhalb des Flughafens fast gar keine Fußwege gab und es dunkel war und regnete. Das alles nervte mich so, dass ich mich doch dazu entschied ein Taxi zu nehmen. Das kostete 13 Pfund, aber so konnte ich entspannt ins ibis-Hotel kommen und war überglücklich, als ich dort endlich ankam. Völlig fertig, erschöpft und müde schlief ich in dem schönen Hotelzimmer ein.

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