Donnerstag, 15. Juni 2017

Tag 83 - In London (20. Mai)

Ich hatte den Morgen sehr entspannt geplant, doch tatsächlich hatte ich wieder einmal verschlafen. Hektisch duschte ich und packte meine sieben Sachen zusammen, um zum Frühstück zu hetzen. In Windeseile inhalierte ich die Schokocornflakes, ein Croissant, Gurken, ein Schoko-Croissant und einen Kakao, an dem ich mir die Zunge verbrannte, weil ich mich so beeilen musste. 
 
Den Weg von der Victoria Coach Station aus kannte ich ja nun und so führte mein Weg wieder an Hochhäusern, dem Victoria Palace, in dem ab nächstem Jahr das Musical "Hamilton" (unbedingt mal in den Soundtrack reinhören!) aufgeführt wird, und dem Buckingham Palace vorbei.
 
Dann ging es für mich in Richtung Themse und Big Ben. Überraschenderweise tummelten sich dort hunderte Touristen. Dabei war doch Samstag... da von dem Big Ben und dem London Eye eindeutig noch nicht genug Touri-Fotos gemacht wurden, holte ich das nach und entfernte mich dann ganz schnell wieder von der erdrückenden Menschenmasse.
 
Ich ging weiter an der Themse entlang und genoss den schönen Ausblick. Auf der anderen Seite dachte ich aber auch, dass ich mit meiner Heimat Hamburg und meinem zukünftigen Wohnort Köln doch auch ziemlich viel Glück habe, schließlich sind beide ebenso schöne Großstädte, die zwar an die Magie von London nicht ganz heran reichen, aber eben dafür nicht so überlaufen sind, wie die Hauptstadt Englands. In Hamburg kann man immer noch (zur richtigen Tageszeit) an der Alster Laufen gehen und in Köln am Rhein. In London ist das an der Themse wohl kaum möglich. Einige mutige Läufer sah ich trotzdem immer wieder, die ihre schwitzigen Körper durch die schwitzigen Touristenmassen zwängten.
 
Irgendwie war ich immer noch ziemlich erschöpft und so entschied ich mich die vielen Theater bzw. eher eines davon zu nutzen, um mich bei einem Stück etwas auszuruhen. Ich checkte die Theater, die sich in meiner näheren Nähe befanden aus und hatte folgendes zur Wahl: Ein Stehplatz bei "The Lion King" für 27 Pfund oder ein Sitzplatz bei "The Play that goes wrong" für 35 Pfund. Die Wahl fiel nach einem kurzen Beratungsanruf bei meinen Eltern auf "The Play that goes wrong", denn "König der Löwen" kann ich mir nun in Hamburg in einem größeren Theater auch angucken (allerdings auch für deutlich mehr Geld) und bei einem Stehplatz hätte ich mich vermutlich nicht wirklich gut ausruhen können. Die kurze Wartezeit vor der Show überbrückte ich mit einem besuch bei Pizza Hut. Dort gab es vor der Pizza noch einen leckeren Salat und das Getränk konnte ich beliebig oft Nachfüllen. Auch hier galt mein Motto das Prinzip  so auszunutzen, dass es sich für den Betrieb finanziell nicht mehr lohnen würde. Das Endergebnis war ein vor lauter Cola blubbender Bauch. Nach der mehr fettigen als leckeren Pizza ging es nun zum Theater.
 
Ich habe auf YouTube mal einen Ausschnitt aus der Show gesehen und musste da schon sehr lachen, das Ganze aber live zu sehen war unfassbar. Seit langem habe ich nicht mehr so viel so laut am Stück gelacht, was mehr über das Stück aussagt, als über mich! Guckt euch auf jeden Fall den Ausschnitt auf YouTube an und die "Fortsetzung" des Stücks mit dem Titel "Peter Pan goes wrong" gibt es sogar in voller Länge auf YouTube zu sehen - unbedingt angucken!
 
Nach dem tollen Stück ging ich noch etwas an der Themse entlang und sah einem Straßenkünstler bei seinem Auftritt zu. Neben seinen Kunststücken kommentierte er vorbeigehende Passanten, was ziemlich witzig war.
 
Nun musste ich mich aus Zeitgründen auch schon wieder auf den Rückweg machen und ging einen Podcast hörend an der Themse vorbei am London Eye und Big Ben zurück zur Victoria Coach Station. 
 
Der Bus konnte das North Terminal leider nicht anfahren und so musste ich vom South Terminal mit einem Shuttle Zug zum North Terminal. Das funktionierte problemlos und so bekam ich auch den Bus, der mich zum Hotel brachte.

Kleiner Nachtrag: Beim Schreiben dieses Posts hatte ich konstant ein Lächeln im Gesicht und mir wurde nun erst so richtig klar, dass London neben Venedig auf jeden Fall eines der absoluten Highlights der Reise war - auch ohne Fahrrad.

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