Mittwoch, 21. Juni 2017

Tag 85-86 - In Kornwestheim / Nach Mannheim (22.-23. Mai)

Montag, der 22. Mai
Völlig übermüdet kam ich in Stuttgart an. Ich fand den Weg aus dem Flughafen sehr gut und kaufte beim Bahnhof noch etwas zu Essen und eine Fritz-Kola ein, um später wach zu bleiben, denn ich wollte nicht um 12 Uhr schlafen gehen, sondern erst am Abend, um wieder in den gewohnten Schlafrhythmus zu kommen. 
 
Als ich bei Ingeborg und Dieter ankam, frühstückte ich erst einmal etwas, doch irgendwie fühlte es sich wie das zweite Abendessen an. Ich erzählte Ingeborg von London und dem "Harry Potter"-Theaterstück und zog mich danach in mein Zimmer zurück. Ich versuchte einfach die Zeit totzuschlagen und wach zu bleiben. In London hatte ich mir ein paar Episoden der Serie "Brooklyn Nine Nine" heruntergeladen, die in Deutschland nicht verfügbar waren. Die guckte ich mir nun an und surfte auch noch etwas im Internet. Außerdem musste ich noch ein paar Klamotten waschen, bevor ich dann endlich völlig erschöpft einschlief.
 
Dienstag, der 23. Mai
Ich glaube, dass ich in meinem Leben noch nie so lange geschlafen habe, doch der Flug und ein ganzer Tag in London waren doch ziemlich anstrengend und so schlief ich ganze 14 Stunden. Danach war ich zwar sehr erholt, hatte aber nun nicht mehr so viel Zeit, um meine Sachen zu packen und noch etwas einzukaufen. In einem Affenzahn packte ich meine Sachen zusammen und kaufte beim nahen REWE etwas für die Fahrt ein. Ich verabschiedete mich von Dieter, da Ingeborg unterwegs war und fuhr dann los.
 
Zunächst ging es wieder durch Stuttgart und ich war von den zahlreichen Ampeln ziemlich genervt, doch schnell hatte ich die Stadt verlassen und konnte endlich ordentlich Tempo aufnehmen. Vorbei ging es an Feldern und über Flüssen. 
 
Ich fuhr an einem Spielplatz vorbei, auf dem ein Farbiger ein Klettergerüst reparierte. Er musterte mich komisch und lächelte mich dann strahlend an und zeigte den Daumen hoch. So ein kurzer Augenblick, ein Lächeln konnte mich während der Reise teilweise kilometerweit motivieren. Es ist eben einfach schön, wenn man merkt, dass doch andere Menschen an meiner Reise teilhaben. Und ein Lächeln reicht da manchmal aus, um sich nicht alleine zu fühlen. Motiviert fuhr ich nun an vielen weiteren Feldern vorbei.
 
Nun allerdings ging es anstrengend bergauf. Ich versuchte mich die steile Passage über mit dem Podcast "Fest und Flauschig" zu unterhalten. Ich hatte nun schon einige Kilometer hinter mich gebracht und sah nun, wenige Meter bevor ich die höchste Stelle der Route erreicht hatte, den perfekten Ort für eine Pause: Einen Hochsitz, von dem aus man einen fantastischen Ausblick hatte:
 
Der restliche Weg führte mich an weiteren Feldern vorbei und schließlich kam ich in Mannheim an. Ich hatte mir die Stadt doch etwas größer vorgestellt, doch meine Schlafmöglichkeit befand sich auch nicht im Zentrum der Stadt. Für diese Nacht würde ich bei Kris unterkommen, der in der Schule in eine Parallelklasse ging und nun in Mannheim studiert. Als er mir schrieb, dass er Brötchen für mich gekauft hatte, dachte ich insgeheim "Wie unaufgeräumt muss die Wohnung aussehen, dass er als Entschuldigung Brötchen gekauft hat?". Doch es kam ganz anders. Er zeigte mir die saubere, aufgeräumte, moderne und insgesamt wirklich beneidenswerte Wohnung. Wir aßen noch Abendbrot zusammen - dann musste er schon los, denn er fuhr über Nacht zurück nach Reinbek. Die Wohnungstür sollte ich am nächsten Tag einfach hinter mir zuziehen. Später am Abend kam noch seine Mitbewohnerin, mit der ich mich sehr nett über das Medienwesen und Reisen unterhielt.

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