Freitag, 23. Juni 2017

Tag 93 - Von Köln nach Bremen (30. Mai)

Aus verschiedenen Gründen habe ich mich dazu entschieden von Köln nach Bremen mit dem Bus zu fahren. Unter anderem, weil ich am Samstag zu einer Geburtstagsfeier von Freunden gehen wollte und mir der Freitag davor zum Zurückkommen zu kurzfristig war. Am Donnerstag Abend geht mein Vater zum Sport und so blieb der Mittwoch. Ein weiterer großer Faktor war, dass ich schlichtweg keine Lust mehr hatte. Den Weg von Hamburg nach Köln war ich schon einmal gefahren und so besonders abwechslungsreich ist die Strecke nicht. Dafür konnte ich in Wiesbaden, Koblenz und Köln einen weiteren Tag bleiben. Allerdings wollte ich meine Reise nicht mit einer Busfahrt beenden und so beschloss ich von Bremen nach Reinbek wieder mit dem Fahrrad zu fahren und die Reise sozusagen so zu beenden, wie ich sie begonnen habe.
 
Um kurz vor 09 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zum Flughafen Köln/Bonn, von wo mein Bus nach Bremen fahren sollte. Das Wetter war wieder sehr gut und bei blauem Himmel und Sonnenschein sieht die Welt einfach besser aus. 
 
Wieder ging es ordentlich bergauf, aber das machte mir nun wirklich nichts mehr aus, schließlich hatte ich mich daran mittlerweile gewöhnt. Ich erinnere mich noch, wie ich zu Beginn der Reise, als es nach Köln ging so verzweifelt war, dass ich mein Fahrrad Strecken hochgeschoben habe, die ich nun locker leicht hochfahren konnte. Nachdem man über 1.000 Höhenmeter an einem Tag bewältigt hat, stören einen 100 Höhenmeter überhaupt nicht mehr. Außerdem wartet nach vielen Höhenmeter ziemlich oft eine tolle Aussicht auf einen. Beweisbild:
 
Ich war extra ein wenig früher losgefahren, da ich befürchtete, dass man mit dem Fahrrad nicht so gut zum Flughafen kommt. Diese Sorgen hätten sich wahrscheinlich als sinnlos herausgestellt, ich begann gerade mich mit dem Gedanken anzufreunden lange an der Bushaltestelle zu warten, als eine Baustelle vor mir auftauchte. 
 
Ich hoffte, dass ich an dieser einfach vorbeifahren können würde, doch das war nicht der Fall. Die Bauzäune waren mit einem Zaun verbunden, die mein Weiterkommen hinderten. Ich suchte auf dem Handy nach einer alternativen Route, doch die Straßen waren am Flughafen sehr unübersichtlich. Hinzu kam, dass man gefühlt überall auf eine Autobahn kommen konnte. Eigentlich soll mein Handy die Route automatisch umplanen, wenn ich ihr nicht folge, doch die App weigerte sich beharrlich. Verzweifelt rief ich bei meinem Vater an, weil ich befürchtete, dass ich nicht rechtzeitig zum Bus kommen würde. Mein Vater beruhigte mich und ich fuhr nun ohne richtigen Plan in die ungefähre Richtung.
 
Mit einem kleinen Umweg und einer Fahrt quer über den Parkplatz des Flughafens kam ich doch noch rechtzeitig an. Doch Busfahren mit meinem Fahrrad war während der Reise nie einfach. Denn ich hatte wieder mehr Gepäck, als erlaubt dabei. In solchen Fällen soll man Gepäckteile zusammenbinden, doch wenn nie klar ist, wo genau der Bus abfährt, kann man erst die Gepäckteile zusammenbinden, wenn der Bus schon da ist und dann steht man ganz schön unter Druck. Doch ich hatte ziemlich viel Glück mit meinem Busfahrer, der da ziemlich locker war. Er begrüßte mich mit den Worten: "Du bist mein Fahrrad, ne?". Ich packte alle Gepäckstücke in den Bus und er mein Fahrrad hinten an den Bus. 
Die Busfahrt war sehr umspektakulär und mit geringer Verspätung kamen wir in Bremen an. Gegen Ende der Fahrt hatte es stark zu regnen begonnen, doch in dem Moment, in dem ich den Bus verließ, hörte der Regen auf und ich fuhr ohne nass zu werden zu meinem Großcousin.
 
Meine Tante hatte mir zu Beginn der Reise gesagt, dass sie in Bremen eine Übernachtungsmöglichkeit für mich organisieren könne, da dort der Enkel vom Bruder ihres Vaters, also meines Opas wohnt und die beiden immer Mal wieder telefonieren. Das Angebot nahm ich nun zum Ende der Reise an, auch weil ich es interessant fand jemanden aus der ferneren Verwandtschaft kennenzulernen. Bei Volker, seiner Frau und seinem Sohn verbrachte ich also die letzte Nacht meiner Reise. Wir redeten viel übers Fahrradfahren, weil auch er ein passionierter Radfahrer ist. Nach einem leckeren Essen ging es für mich dann auch schon ins Bett. 

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